NEUGESTALTUNG VON ORTSKERNEN

Ortskerne stellen den direkten Lebensmittelpunkt der Menschen dar: Sie sind der Ort zum Wohnen, der Familie und der Nachbarschaft für die einen, zum Einkaufen und Restaurantbesuche für die anderen. Ortskerne sind Herz und Aushängeschild jeder Gemeinde. Sie stiften Identität, und die Identifikation der Bewohnerschaft ist hier besonders hoch. Umso mehr trifft es Dörfer und Gemeinden hart, dass die zunehmende Schließung des Einzelhandels und die wachsenden Angebote an den Ortsrändern oder die Ballung von Angeboten in Zentren wie Ärztehäusern, Einkaufszentren und dergleichen zu einer zunehmenden Entleerung der Kerne und damit zu einem Verlust der lokalen Identität führen.

Diese neugewonnene Raum kann aber auch eine Chance sein. Wir binden die Bürgerschaft bei der Suche nach neuen Funktionen ein, nutzen deren Ortswissen und sorgen so für eine behutsame Umgestaltung der Ortskerne im Sinne der lokalen Identität.

 

Projektbeispiel

NIEDERNHALL: "ALTE KELTER - Neue Mitte"

Niedernhall lebte, wie viele Gemeinden im Kochertal und anderen Regionen, lange Zeit von der Wein- und Saftkelterei. Durch die Zunahme der industriellen Produktion und die Konzentration auf großindustrielle Keltereien, ereilte die alte Kelter in Niedernhall das gleiche Schicksal wie viele andere Keltereien auch: Ein wunderschönes, denkmalgeschütztes Gebäude mitten im Ortskern stand, abgesehen von einigen Veranstaltungen in den Sommermonaten, ungenutzt leer. Gleichzeitig blockierte es mit seinen angrenzenden Lager- und Produktionshallen eine wichtige Potentialfläche. Denn es war unbestritten, dass Niedernhall mehr Wohnraum im Ortskern brauchte.


Plakatintervention im Stadtraum von Niedernhall

Die Gemeinde Niedernhall engagierte uns, einen Beteiligungsprozess duchzuführen, in dem Szenarien für einen neuen Ortskern entwickelt werden sollten. Dabei sollte die alte Kelter einer neuen Nutzung zugeführt werden und gleichzeitig

Konzepte entstehen, wie das Areal den Ortskern mit neuen Nutzungen aufwerten und für eine Wohnbebauung umfunktioniert und erschlossen werden könnte.

Zunächst präsentierten wir der Bürgerschaft in einer Plakataktion als urbanen Intervention völlig überzogene Vorschläge, die aber bereits die richtigen Themen setzen sollten: Einen Vergnügungspark (Kultur), Hochhäuser (Wohnen), einen Wald (Begrünung) usw. In der Ablehnung dieser radikalen Vorschläge begannen die Menschen sich Gedanken über eine Nachnutzung und Gestaltung des Areals zu machen.

Ansicht: Online Tool / Beteiligungs-Plattform zu diesem Projekt

Nach mehreren vor-Ort-Aktionen, einer Online-Ideensammlung und einem Vertiefungsworkshop mit jeweils sehr guten Beteiligungszahlen, konnten wir ein klares Bild der bürgerschaftlichen Meinung über die Nachnutzung der Kelter sowie die Gestaltung des Areals an die Gemeinde weitergeben. Diese Erkenntnisse flossen direkt in die Auslobung zur Mehrfachbeauftragung ein.

Ergebnis-Dokumentation Handout zu diesem Projekt


Unsere Partner für dieses Projekt: